Überführung nach Marmaris

Urlaub mit dem Ziel Sagarena in die Yacht Marina nach Marmaris zu bringen.

Check-In in Zürich-Airport mit Destination Dalaman. Mit dem Abheben des Flugzeuges verfallen wir in einen Relax Modus. Mit dem Blick nach vorne lassen wir alles hinter uns.

Schön, endlich Ferien. Segeln, Sonne, Meer ….

Nach 90 min Fahrt mit dem vollgepackten Mietwagen erreichen wir Karacasögüt, Global Sailing. Der Heimathafen von Sagarena in der Türkei.
Neben freudiger Begrüssung bahnen wir uns den Weg zum Schiff. Angekommen.

Zum Schiff klar machen incl. Einkauf vergehen 3 Tage, die Arbeitswelt welche wir hinter uns gelassen haben zeigt ihre Auswirkungen – wir sind URLAUBSREIF.

Der Motor springt an, wir manövrieren uns aus der Lücke in das offene Meer von der Bucht Karacasögüt hinaus und sind frei. Aber wo wollen wir eigentlich hin?

Egal, erstmal Richtung Marmaris. Das ist schon mal die Richtung.

Ein bisschen Segeln, ein bisschen mehr Motor und wir entschliessen uns wegen des guten Essen und der Schönheit der Bucht nach Yedi Adalari abzubiegen.
Gesagt, getan. Wir legen an der Boje mit Heckline an. Das SUP fliegt über Bord und ab geht es.
Am Abend geniessen wir frischen Fisch und so manch andere Leckerei.

Wir beschliessen in Bewegung zu bleiben und legen am nächsten Morgen ab. Wir haben da so eine Idee was unser Ziel sein könnte …. wir wollen Maciej Kairos Marina zeigen und in Erfahrung bringen wie weit es mit der Fertigstellung der Marina voran ging.

Coole Ansteuerung. Geradeaus auf den Strand zu halten und dann scharf nach Steuerbord abbiegen und schon sind wir im Vorhafen der Marina. Wir legen längsseits an, steigen bequem von Sagarena auf den Steg und marschieren los. Der Ausbau der Marina ist weiter gegangen, es gibt um einiges mehr an Yachten im Hafen und die kleinen Shops sind auch schon da. Ein einladendes Cafe am Fähranleger ist entstanden. Zum einzigen Restaurant verlassen wir die Marina und sind in 5 Minuten um die Ecke gebogen und sitzen im grünen.

Am nächsten Morgen lässt es sich im Vorhafen (zur Verwirrung der Marinos) hervorragend Anlegemanöver mit dem Langkieler fahren. Erfolge sind garantiert, wenn auch manchmal etwas versetzt.

Auf der Weiterfahrt mit leichten achterlichen Winden öffnet sich die Lucke am Bug und der Segelsack vom BOLLEJAN plumpst auf das Vordeck. Es ist der Moment für ein Vorwindsegel. Jahrelang ruhte der Seesack verstaut auf seinem Platz unter Deck. Jetzt soll er sich in seiner vollen Farbenpracht entfalten können. Ich schnappe mir die Kamera, bereit das Farbenwunder im ersten Moment festzuhalten. Skippy und Maciej positionieren sich am Vorstag. Nach 2 Stunden der Verdrehungen, Verwicklungen, Ausrollens an Deck, neu sortieren, über Bord hängen, lässt er sich setzen der BOLLEJAN. F R E U D E. Wir fahren ihn noch kurz einseitig auf der Backbordseite und dann verlässt uns der Wind.

Wir sind uns einig als nächstes Ziel auf unserem Weg in Knidos anzulegen. Wir sind überrascht das die Einfahrt nach Knidos über die versunkenen alten Hafenmauern nun betonnt ist. Grün und Rot – da geht es sicher durch die Mitte durch und längsseits an den Steg. Unser Platz ist weit vorne am Steg. Unter dem Kiel haben wir wenige Zentimeter und wir sind fest entschlossen nachdem ein Liegeplatz frei wird Sagarena ein paar ordentliche Meter nach achtern zu verholen. In üblicher Art beenden wir den Segeltag mit schwimmen und einem guten Essen.

Gemütlich schippern wir nach dieser Nacht weiter nach Datca. Maciej und ich sind schon hippelig. Grossstadt Feeling macht sich breit. Es gibt viel zu sehen in Datca und ein sehr gutes Restaurant mit frischstem Fisch, eine coole Location fürs kühle Blonde. Bis dahin ist es nicht mehr weit.

Die Windrichtung ist zum Anlegen mit Buganker und Heckleine auf unserer Seite und im Vorhafen blässt es nicht mehr so viel. Also ran an das Manöver, wir wollen an Land zum kühlen Blonden. Buganker rauscht gefiert vom Skipper aus. Rückwärtsfahrt und die Mole kommt näher. Zwei Bootsnachbarn die ein bisschen beunruhigt schauen winken wir freundlich zu während sich Sagarena ihren Weg bahnt. Wir sehen schon die Location und haben es ein bisschen eilig. Kurzer Talk mit den Bootsnachbarn und ab in die Bar. Es ist heiss und wir haben Durst.

Weiter geht es nächsten Tag nach Dirsek Bükü. Wir steuern die Einfahrt der Bucht an und sind überrascht wie voll diese ist. Langsam ziehen wir unseren Kreis um einen Ankerplatz zu finden und sind schon fast enttäuscht dass es keinen mehr gibt bis eine Yacht ablegt.
Flott beziehen wir unsere Positionen zum Anlegen und manövrieren uns mal wieder mit Buganker und Heckleine auf den frei gewordenen Platz. Die Heckleinen werden heute gerne ausgebracht. Die Sonne scheint, es ist Mittag, das Wasser klar und warm und keiner hat keine Lust nicht hineinzuspringen in das abkühlende Nass. Beide SUP's landen ebenfalls sehr flott im Wasser und ab geht der Spass. Die wenigen Restaurantanleger sind belegt, normalerweise gibt es keinen Dinghi Support dafür. Auf freundliches Nachfragen wird dieses jedoch für den Abend organisiert. Die Zeit bis dahin verbringen wir mit Schnorcheln, schwimmen und dem SUP. Erstmals geniessen wir am Abend die feine Küche in Dirsek Bükü.

Schon am Anfang unseres Törns haben wir uns alle auf Edhem von Bozburun Yacht Club gefreut. Als wir nach einer Nacht in Dirsek Bükü ablegen weiss jeder von uns wie er seine Seele an diesem wunderbaren Ort baumeln lässt.
Die Durchfahrt Goeltepe-Kiseli mit Blick auf Bozburun ist immer wieder ein Highlight. Azurblaues Wasser in allen Schattierungen, am Rande ankern Yachten und erscheinen schwebend auf türkisfarbenem Wasser. Kleine Fischerboote sind der farbliche Kontrast zu diesem blau des Meeres.
Mit viel weniger Seitenwind wie beim vorherigen Besuch bei Bozburun Yacht Club legen wir mit Mooring und Heckleinen am Steg an. Eine freudige Begrüssung von allen die wir kennen rundet das Manöver ab. Wir sind angekommen, lassen uns fallen und geniessen, freuen uns auf 4 erholsame und abwechslungsreiche Tage. Der Besuch zum Dorf ist sportliche Abwechslung und mit dem SUP wohl die sportlichste zumal immer Gegenwind auf dem Rückweg bläst. Zu Fuss über den Berg ist die andere Variante und mit viel Glück geht zufällig ein Bootseigener Transfer zurück zum Club bei dem eine Mitfahrgelegenheit immer da ist oder telefonisch gerufen werden kann.
Friedlich vergeht die Zeit, der Skipper trollt sich in den Besan. Eine Motoryacht legt neben uns an und schon geht es los. Der Wind hat aufgefrischt, die Mooring für diesen Platz hält ein anderes Boot und die Yacht treibt in Rückwärtsfahrt mit ausgebrachtem Bug Anker auf Sagarena zu. Maciek und ich haben uns mit Fendern positioniert. Unerträglicher Weise muss der Skipper im Besan sitzend und dann auch zappelnd dies mit ansehen. Da wir alle Hände voll zu tun haben können wir ihn auch nicht herunter lassen. Pfeifend und zurufend mit vollem Blick auf die Fly Bridge zieht das Manöver am Skipper der Sagarena vorbei. Relaxed lassen wir ihn danach herunter, trollen uns an Land zu unserem Platz und lassen den Dingen die nun geschehen ihren Lauf.
Vorbeugend bestellen wir Skippy ein Bier und überlassen ihn seinen Emotionen. Eine andere Möglichkeit gibt es in diesen Situationen nicht.

Maciej geht hier von Bord, da auf der weiteren Etappe von Sagarena zeitgemäss keine Ausstiegsmöglichkeiten mit Anbindung einer Strasse gegeben sind.

Ab jetzt sind wir bis Marmaris zu zweit auf Sagarena.

Wir stecken den Bug in die erste uns unbekannte Bucht mit Namen Bozzukkale. Gross ist diese mit den Möglichkeiten des freien Ankerns oder es sich an einem der 3 Restaurants am Steg bequem zu machen. Wir entscheiden uns für den Steg von Alibaba Restaurant. Es klingt nach Abenteuer und das Wasser ist hier klar und blau. Die Entscheidung ist passend für uns. Eine kleine Gebirgstour zu den Sanitären Anlagen auf luftiger Höhe mit Blick über die Bucht verspricht Bewegung. Die Restaurantbetreiber sind lustig und das Essen schmeckt. Auf der Terrasse sitzend lässt es sich gut im Schatten mit Blick auf Sagarena am Steg und auf die Bucht blickend entspannen. Es passiert nicht viel. Ein nettes Abendessen mit der Crew von Nachbarboot.
Am nächsten Morgen spazieren wir zu den hoch gelegenen Ruinen mit einem grandiosen Blick zu beiden Seiten der Bucht und auf das Meer. Eine Yacht macht friedlich Fahrt mit Lage unter Segeln. Uns zieht es weiter in die entgegengesetzte Richtung. Ohne Segel , ohne Lage und unter Motor.

Nach Serce Limani. Wie im Yachtführer beschrieben ist die Einfahrt der Bucht erst zu erkennen wenn sie direkt querab ist und selbst hier versteckt diese sich noch hinter der hohen Felswand in der Bucht. Bei Annäherung wird diese Bild klarer. Ein fast in sich geschlossenes Idyll öffnet sich. Es wird überwiegend an Bojen geankert. Die wenigen Anleger am Steg des Restaurants mit niedriger Wassertiefe sind für uns nicht geeignet.  Es bläst heftig mit Fallwinden.
Das Restaurant bietet eine hervorragende Küche an einem besonderen Platz.

Unser letzter Liegeplatz vor Marmaris Yacht Club ist Kumlu Bükü. Ein gut besuchter Platz mit Yachteignern aus Marmaris. Angelegt wird hier mit Buganker und Heckleinen am Steg des Clubs. Ein modernes Ambiente eröffnet sich beim Betreten der Anlage. Eine ausgezeichnete chinesisches Küche ergänzt die Speisekarte. Für uns ist dies eine will kommende Abwechslung. Ein Platz an dem wir uns auf das Auswassern von Sagarena vorbereiten, ein Platz der uns wie schon viele Seemeilen zuvor erkennen lässt dass wir hier nicht mehr in der verträumten und stillen Bucht von Gökova unterwegs sind. Es ist laut, der Schiffsverkehr nimmt zu. Der erste Teil der Reise ist zu Ende.

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